Die Geschichte der Sülfmeister

(C) Lüneburg Marketing GmbH / Thomas Laukat
Im Mittelalter waren in Lüneburg viele Berufe mit der Produktion des Salzes verbunden. Die Mächtigsten waren die Sülfmeister, denn sie besaßen die Rechte an den Siedepfannen. Sobald ein Siedepfannenpächter insgesamt vier Siedepfannen besaß, wurde er feierlich in den Kreis der Sülfmeister aufgenommen. Für die Aufnahme in den Kreis gab es ein Aufnahme ritual eine Art Mutprobe. Diese war der Anlass für das alljährliche große Kopefest (1472 erstmalig erwähnt) mit der Kopefahrt.
Die Kope war ein großes mit Steinen gefülltes Fass, das von Pferden im wilden Galopp durch die Straßen gezogen wurde. Auf den Pferden saß der neue angehende Sülfmeister. Diese Kopefahrt wurde begleitet von einem riesigen, spektakulären Festumzug. Ratsherren, Handwerker und Gaukler zogen mit durch die Stadt. Am Ende des Umzuges wurde die Kope feierlich mit Musik und Tanz verbrannt. Auf den Straßen und in den Gasthäusern wurde weiter gefeiert. Die ganze Stadt war auf den Beinen, auswärtige Besucher und fürstliche Gäste kamen, um das Spektakel zu verfolgen. Die historischen Kopefahrten fallen in die Blütezeit der Salz- und Hansestadt.

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