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DIE GESCHICHTE DER SÜLFMEISTER

Seit 2003 treten bei den Sülfmeistertagen zehn Mannschaften gegeneinander an. Aufzeichnungen zufolge wurde das Kopefest erstmalig 1472 und letztmalig 1692 durchgeführt. Da traten allerdings keine Mannschaften gegeneinander an. Vielmehr musste der designierte Sülfmeister die Kope ein mit Steinen gefülltes Fass als Mutprobe per Pferd sicher durch die Stadt ziehen. Eine Menge Geschicklichkeit, guter Umgang mit den Pferden und Reitkunst sollten die Anwärter mitbringen, um die Probe zu bestehen. Im Mittelalter bedeutete dies, dass der Sülfmeister mit ins Kollegium aufgenommen wurde. Zur Blütezeit Lüneburgs waren die diese die mächtigsten Leute der Salzstadt.

Heute beweisen sich die Mannschaften bei anderen Mutproben, bei denen Hirn und Herz gefragt sind. Im Finale rollen die Mannschaften das Fass von Hand ins Ziel über den Ochsenmarkt. Das Gewinnerteam stellt den/die neue/n Sülfmeister/in 2023. Am Sonntag folgt dann der große Kope-Festumzug mit Ratsmitgliedern, Sülfmeistern und zahlreichen Teilnehmer:innen aus Lüneburg und Umgebung. 

Im Mittelalter waren in Lüneburg viele Berufe mit der Produktion des Salzes verbunden. Die Mächtigsten waren die Sülfmeister, denn sie besaßen die Rechte an den Siedepfannen. Sobald ein Siedepfannenpächter insgesamt vier Siedepfannen besaß, wurde er feierlich in den Kreis der Sülfmeister aufgenommen. Für die Aufnahme in den Kreis gab es ein Aufnahme ritual eine Art Mutprobe. Diese war der Anlass für das alljährliche große Kopefest (1472 erstmalig erwähnt) mit der Kopefahrt.

Die Kope war ein großes mit Steinen gefülltes Fass, das von Pferden im wilden Galopp durch die Straßen gezogen wurde. Auf den Pferden saß der neue angehende Sülfmeister. Diese Kopefahrt wurde begleitet von einem riesigen, spektakulären Festumzug. Ratsherren, Handwerker und Gaukler zogen mit durch die Stadt. Am Ende des Umzuges wurde die Kope feierlich mit Musik und Tanz verbrannt. Auf den Straßen und in den Gasthäusern wurde weiter gefeiert. Die ganze Stadt war auf den Beinen, auswärtige Besucher und fürstliche Gäste kamen, um das Spektakel zu verfolgen. Die historischen Kopefahrten fallen in die Blütezeit der Salz- und Hansestadt.

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